PRESSEMITTEILUNG
„Wir müssen zusammenarbeiten, sonst geht es nicht mehr weiter“/
Katholischer Bildungsverband (dkv) und evangelischer Dachverband (aeed) fordern mehr Kooperation im Religionsunterricht
Würzburg, 6. April 2014. Die derzeitige gesellschaftliche und demographische Situation stellt den Religionsunterricht schon heute vor enorme Herausforderungen. Zurückgehende Schülerzahlen im evangelischen und katholischen Religionsunterricht und die Pluralität von Weltanschauungen stellen bisherige organisatorische Regelungen und Konzepte in Frage. Steht der konfessionelle Religionsunterricht vor dem Aus? Wie kann angesichts der Veränderungen ein Religionsunterricht der Zukunft aussehen? Der katholische Bildungsverband dkv (Deutscher Katecheten-Verein) und der Dachverband evangelischer Lehrerverbände, aeed (Arbeitsgemeinschaft evangelischer Erzieher), wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten und stellten auf ihrer Studientagung in Würzburg vor allem die gemeinsame Verantwortung für den Religionsunterricht heraus.
„Wenn wir nicht zusammenarbeiten, geht es nicht mehr weiter.“ Dieses Statement der Verbände spricht Klartext. „Auch wenn das in der Gesellschaft wirksame Phänomen Religion nur schwer vorhersagbar ist, wollen wir die Weichen stellen. Angesichts der derzeitigen Situation des Religionsunterrichts, die sich auch auf dem Hintergrund europapolitischer Entwicklungen noch schwieriger gestalten wird, ist es höchste Zeit, zu handeln und gemeinsam Verantwortung zu zeigen“, betonten Bernd Giese, Vorsitzender der aeed und Markus Kämmerling, Bundesvorstand des dkv.
In gemeinsamen Arbeitsgruppen wollen aeed und dkv daher in einem ersten Schritt die realistischen Möglichkeiten prüfen, wie ein von beiden Kirchen gemeinsam verantworteter christlicher Religionsunterricht aussehen kann. „Die Projekte, die vielerorts bereits kooperativ-konfessionell durchgeführt werden, geben uns Mut, weiter zu denken“, so die Verbände. Diese zusammenzutragen, ist eine von mehreren zentralen Maßnahmen, zu denen sich beide Verbände verpflichtet haben. Insgesamt gelte es bei der Suche nach gemeinsamen Möglichkeiten aber auch, die vielen regionalen Unterschiede in den Blick zu nehmen. Ferner müsse klar sein, so die Verbände, dass in einem gemeinsam verantworteten Religionsunterricht die Mehrheitskonfession auf die Belange der Minderheit Rücksicht nehmen müsse.
Gemeinsam äußerten beide Verbände den Wunsch, dass auch von den beiden Kirchen diese gemeinsame Verantwortung in den Blick genommen werde.
„Wie die Lösung zu einem gut aufgestellten Religionsunterricht in gemeinsamer Verantwortung aussehen kann, wissen wir noch nicht,“ so die Vorstände. Es müsse aber einen Prozess geben, der endlich Lösungen prüft. Diesen Schritt sind dkv und aeed in ihrer siebten gemeinsamen Konferenz jetzt gegangen.
Die aeed ist der bundesweite Zusammenschluss von 22 Verbänden evangelischer Religionslehrkräfte, die in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und Schulformen tätig sind.
Der dkv ist der mitgliederstärkste katholische Fachverband für religiöse Bildung und Erziehung im deutschsprachigen Raum. Zu seinen Mitgliedern zählen über 7000 Religionslehrer/innen, Pfarrer, Pastorale Mitarbeiter/innen und ehrenamtlich Tätige.
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